Traditionell und Original bedeutet dasselbe.
Die Traditionelle Ragdoll = eingetragen in der Genetikkarte von Denny Dayton und damit dokumentierte Reinrassigkeit.
Das Besondere an der Traditionellen Ragdoll ist die lückenlose Rückverfolgung auf die Gründertiere und es erfolgte keine Einkreuzung von Fremdrassen. Die traditionelle Ragdoll ist die einzige Rasse, welche aus einer Cattery stammt.
Die Ragdoll wurde in Californien von Ann Baker in den 1960er Jahren gezüchtet und patentiert.
Die Ragdoll ist eine Hybridrasse und wurde aus einer weißen Angora ähnlichen Solid-Katze (Josephine, Begründerin der Ligth-Line), einem Kater (Birman, hier gibt es leider keine weiteren Aufzeichnungen) dem Birmastandard entsprechend und einer dem Burmastandard entsprechenden Katze in Mink (Burmese, Begründerin der Dark-Line) gezüchtet. Die Ahnen aller drei Gründungskatzen sind nicht weiter bekannt bzw. Frau Baker machte ein Geheimnis aus der Abstammung. Die Nachkommen dieser drei Tiere sind die wirklichen Gründerkatzen. Denn erst diese Gründertiere (F1-Generation) zeigen sich in der uns heute bekannten typischen Ragdollzeichnung Colourpoint, Mitted und Bicolour.
Die traditionelle Ragdoll hat immer blaue Augen.
Anne Baker kreierte diese schöne, liebenswerte Rasse und ließ sich 1965 vier Farben (Seal, Blue, Chocolate und Lilac) und drei Varianten (Mitted, Bicolour und Colourpoint) patentieren.
Anne Baker züchtete unter dem Catterynamen „Raggedy Anne „.
Das Ehepaar Denny und Laura Dayton (Cattery Blossom Time) arbeitete eng mit Ann Baker zusammen und erwarb die ersten Zuchtkatzen von Anne Baker. Denny Dayton haben wir die Genetikkarte der Ragdoll zu verdanken. In dieser Karte werden alle traditionellen Ragdolls, beginnend mit den Gründertieren, geführt. Die Ragdoll ist auf Grund der Arbeit von Denny Dayton einzigartig in der Welt der Katzenzüchter, weil sie die einzige Rasse ist, die sich lückenlos zu den Ursprungstieren zurückverfolgen lässt. Denny Dayton ist es auch zu verdanken, dass wir hier in Deutschland diese Rasse züchten können. Dank D. Dayton. kamen 1981 die ersten Ragdolls nach England und wurden dort in den Cattery`s Petil – Lu und Patriaca gezüchtet. Etwa 1985 kamen die ersten Zuchttiere nach Deutschland.
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Und so entstanden die Ragdolls in den Neuen Farben = eingekreuzte Fremdrassen und damit keine Eintragung in die Genetikkarte und keine Reinrassigkeit mehr.
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In den Würfen von Frau Baker fielen immer wieder mal andere Fellfarben und Zeichnungen. Frau Baker „sortierte“ diese Farben und Varianten aber aus und bezeichnete diese als Miracles, Honeybear`s und Cherubim`s.
Die Farbenzucht begann in Amerika. Auch Frau Baker begann Anfang der 80er Jahre mit der Farbenzucht, weil sie die Farbenzüchter als Konkurrenz empfand. Man kreuzte traditionelle Ragdolls mit anderen Rassen um neue Farben und Zeichnungen in die Ragdoll zu bekommen. Es gab jetzt auch die Farben Red und Creme sowie die Varianten Tabby, Tortie und Lynx mit und ohne Point. Auch die Augenfarben haben sich verändert, man findet jetzt auch grüne, gelbe und aquamarinfarbene Augen. Das bedeutet, dass Rageddy Anne Ragdolls ab dem Jahr 1981/82 nicht mehr zwangsläufig traditionelle Ragdolls sind, hier können bereits Fremdrassen eingekreuzt sein.
Nach dem Ablauf des Patent`s 2005 züchteten viele wie sie lustig waren und diese Mischlinge waren erstaunlicher Weise auch Ragdolls.
Viele Züchter behaupten und werben nun auf dieser Grundlage, dass auch diese Katzen reinrassige Ragdolls sind, weil es sie ja schon von Anfang an gab.
Diese Katzen werden aber nicht in die Genetikkarte von Denny Dayton eingetragen und sind damit keine reinrassigen Ragdolls mehr. Auch der Versuch Anne Baker`s das bestehende Patent von 1965 zu erweitern scheiterte. Das Patent war auf 30 Jahre festgeschrieben und ein Nachtrag neuer Farben und Zeichnungen nicht mehr möglich.
In Deutschland sind die Neuen Farben nicht anerkannt. Leider haben es die Neuen-Farben-Züchter in Deutschland bis heute versäumt diese Katzen als eigenständige Rasse anerkennen zulassen.
In Amerika haben sich einige Züchter zusammen geschlossen und haben die Neuen Farben zur Anerkennung gebraucht. Da man diese Katzen auf Grund des Patentes nicht mehr Ragdoll nennen durfte, wurden diese Katzen 1994 unter der Rassebezeichnung Ragamuffin anerkannt.
Qelle: aus den u. g. Büchern der Autorinnen Tina Röllin und Silvia Klaus
Im Mai 2024 hat TICA USA beschlossen die nichttraditionellen Ragdolls in den Farben Mink, Sepia und Solid (vollfarbene Katzen) als eine Untergruppe der Ragdoll zu registrieren. Diese Katzen werden ab dem 01.05.2025 unter dem Namen Cherubim registriert. Diese Entscheidung gilt nur für die USA.
Wie sich Dachorganisationen wie die FIFE, der WCF oder freie Vereine zu dieser Entscheidung positionieren ist noch nicht klar.
Es bleibt also offen wo die Entwicklung in dieser Sache hingeht.
Vorsicht ist schon jetzt geboten, vor den im Sozialmedia kursierenden Auslegungen dieses Beschlusses.
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Wer sich für die wahre Geschichte der traditionellen Ragdoll interessiert, dem kann ich die folgenden Bücher empfehlen
„Original Ragdoll 1965-2020 55 Jahre Geschichte – alles über diese traumhafte Katzen-Rasse“
von Silvia Klaus
und
„Die Original Ragdoll echt und unverfälscht
ein Leitfaden für Liebhaber und Züchter zur Erhaltung der Rasse“
von Tina Röllin